Die Steirische Rauhaarbracke (Peintingerbracke) - Rasseportrait
Die Steirische Rauhaarbracke wurde Mitte des 18.
Jahrhunderts aus rauhaarigen Istrianerbracken (bzw. Bosnischen Rauhaarbracken) und Hannoverschen Schweißhunden in der Obersteiermark von Karl Peintinger
gezüchtet.
Von ihren Vorfahren aus dem Karstgebirge hat sie nicht nur das Rauhaar, sicheren
Spurlaut, Spurwillen, sondern auch große Widerstandsfähigkeit gegen Hitze,
Kälte, Durst und Dornen, enorme Ausdauer und Beweglichkeit mitbekommen. Das Erbe
der Schweißhunde ist die besondere Feinnasigkeit, die Ruhe am Riemen und die
große Härte, sowie das unerbittliche Halten der Bail. Die Steirische
Rauhaarbracke eignet sich hervorragend für den Einsatz als Nachsuchenhund im
Hochgebirge sowie im Flachland, der auch bei extremer Witterung seine Arbeit
tut, ohne Schaden zu leiden. Sicheres Verweisen von verendetem Wild ist
selbstverständlich angewölft vorhanden. Die Peintingerbracke zeichnet überdies
große Wendigkeit im schwierigen und felsigen Gelände und ein ausgeprägter
Orientierungssinn aus.
Diese Eigenschaften prädestinieren die Steirische Rauhaarbracke auch besonders
für den Einsatz bei der Lauten Jagd und der Nachsuche auf Schwarzwild. Hier
arbeitet sie die kalte Gesundfährte bis zum Einstand der Sauen als Saufinder,
wegen ihrer erheblichen Wildschärfe und Härte kann sie auch im Dornenverhau, wo
sie das grobe Rauhaar schützt, die Sauen hart bedrängen, Rotten sprengen und auf
die Läufe bringen. Gerade bei Nachsuchen auf Schwarzwild muss der Hund das
Stück mit gutem Laut stellen und wenn es flüchtet so angreifen, dass es sich
wieder stellt, denn Hunde ohne ausreichende Wildschärfe können die Bail nicht
halten, sondern treiben die Sauen bei der Hatz nur vor sich her – die Steirische
ist hier zu Höchstleistungen fähig (Saupacker).
Fuchs und Hase jagt sie anhaltend mit sicherem Spurlaut und ausschließlich Hunde
mit hervorragenden Noten bei der Brackierprüfung werden zur Zucht zugelassen,
nur dadurch können Spurlaut, Spursicherheit, Spurwille und Konstitution in
diesem Ausmaß geprüft und erhalten werden. Eine Bracke, die die kalte
Gesundfährte des Hasen (schwierigste Haarwildfährte) ausarbeitet, diesen hebt
und lauthals seine Spur hält, hat die besten Voraussetzungen, auch jedes
Schalenwild (Gesund- oder Krankfährte) zu Stande zu bringen. Ein guter Hasenhund
ist allerweil ein guter Nachsuchenhund.
Eine gewisse Eigenständigkeit ist typisch für diese urwüchsigen intelligenten
Hunde und notwendig für ihre Arbeit, sodass eine konsequente Erziehung
angebracht ist. Ihre fast unbezwingbare Jagdpassion ist auch ein Grund warum die
Steirische Rauhaarbracke nur zu aktiven Jägern passt.
So passioniert, wildscharf und arbeitsfreudig diese Bracke im jagdlichen Einsatz
auch ist, zu Hause ist sie ein angenehmer, anhänglicher, sehr ruhiger
Zeitgenosse, der Familienanschluss mit großer Loyalität belohnt.
© Österreichischer Brackenverein